Ausgesprochen Himmlisch am 3. Dezember - Wir sagen euch an den lieben Advent

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Seid ihr alle auch brav gewesen? Diese Frage hören wieder viele Kinder diese Woche, denn am Mittwoch ist Nikolaustag. In die Rolle vom Bischof Nikolaus schlüpfen in Lampertheim die Pfadfinder. Einer von ihnen ist Alexander. Früher hat der 23-Jährige selbst Besuch vom Nikolaus bekommen, heute ist er der Nikolaus. Es ist einfach schön, wenn man in die Häuser, in die Gärten reinkommt, ganz unterschiedliche Reaktionen von den Kindern sieht. Und es geht von, das Kind fängt an zu weinen und es hört auch nicht mehr auf, wenn da der große Nikolaus mit Mitra und Bischofsstab kommt. Oder die Kinder freuen sich, möchten am liebsten sofort ein Bild mit Nikolaus machen, den Nikolaus in den Arm nehmen. Da sind die Kinder halt manchmal gar nicht zu bremsen. Fünf Nikoläuse sind dieses Mal in Lampertheim unterwegs. Das braucht auch, denn auf der Liste stehen 50 Familien, die auf den Besuch des Nikolauses warten. Dazu das Seniorenheim und die Kita. Und alles im echten Bischofsoutfit, erzählt Björn. Eine weiße Albe mit einem roten Saum am Boden, der wirklich bis knapp über den Boden geht, dass man gerade so die Stiefel sieht. Ein Seil um die Hüfte, wie so eine Art Gürtel. Dann den Mantel darüber, Bart, ein Rauschebart. Und natürlich Mitra und Bischofsstab, weiße Handschuhe und natürlich das Goldene Buch. Und dann geht's los, weil ich habe hier meinen Knecht dabei, der ist für Sack zuständig und fürs Bösgucken und Rute tragen. Und so haben die meisten von ihnen angefangen als Knecht und sich langsam hochgearbeitet zum Nikolaus. Tim ist 35 und freut sich schon auf seinen Einsatz. Ja, es macht einfach Spaß, in diese Familien reinzukommen. Und wenn du dann schon noch hörst, ach, der Nikolaus kommt gleich. Und die Kinder, der kommt ja eh nicht. Und du klopfst an und dann kommt der Nikolaus rein und mucksmäuschenstill. Und man muss aufpassen, es ist ein schmaler Grat zwischen Angst und Respekt, weil ein bisschen Respekt brauchst du schon. Aber die Kinder sollen eigentlich keine Angst vor dem Nikolaus haben. Wichtig ist, zu gucken, dass man das auswägt. Also wenn die Eltern nur Schlechtes aufgeschrieben haben, sich auch irgendwie was Gutes rauszuziehen. Der Nikolaus sollte eigentlich schon mit etwas Positivem aufhören aus dem Goldenen Buch, weil das bleibt den Kindern in Erinnerung. Das haben sie gut gemacht und daraus lernen sie. Ja, es macht einfach Spaß. Seit etwa 60 Jahren sind die Pfadfinder schon in Lampertheim als Bischof Nikolaus verkleidet unterwegs. Sie machen das total gern. Björn zum Beispiel ist seit 25 Jahren als Nikolaus unterwegs im, Achtung, Cabrio. Also von A nach B kommen wir in der Regel immer mit dem Auto. Meistens sind es geschlossene Wägen, aber in den letzten Jahren hat unser Pfarrer, der Mainknecht, war dann das Cabrio genutzt. Und dann sind wir mit offenem Verdeck bei kalten Temperaturen durch Lampertheim gefahren. Das war eigentlich schon ein Highlight. Auch wenn man Kinder auf der Straße trifft, also die winken und dann hat man natürlich auch ein schönes, gutes Wort und sagt, ja, ich bin der Nikolaus. Ja, warst du denn brav? So der typische Satz. Die Leute halten an, hupen. Also es ist schon ein Highlight, wenn man den echten Bischof Nikolaus sieht. Björn nimmt sich extra Urlaub für den Nikolaustag. Am Vormittag sind sie nämlich im Seniorenheim und in der Kita. Und bei so vielen Auftritten? Hier sind auch viele Sachen, über die sie heute lachen können, erzählen Björn, Tim und Alexander. Also tatsächlich ist es einmal gewesen, ich kam nicht mehr aus diesem tiefen, tiefen, eingesessenen Sessel hoch. Da hat mein Knecht helfen müssen und der Vater, der dort war. Aber es war eine gemütliche Runde. Da waren vor mir sieben Kinder gesessen, denen ich aus dem goldenen Buch vorgelesen habe, was denn gut und schlecht gelaufen ist. Das war schon gut, aber ich kam nicht mehr hoch. Da kommt man schon ins Schwitzen, weil man denkt, okay, jetzt muss da aber noch die Haltung bewahren und entfluchen oder irgendwas. Oder auch andere Sachen. Der Mantel ist gerissen, weil man beim Aussteigen aus dem Auto halt hängen bleibt. Und dann reißt vorne der Verschluss und man denkt, oh Mist, ich muss ja noch weiter. Was man natürlich auch immer beachten muss mit dem Bischofsstab, wenn man reinkommt und dann auf den Boden oder an die Tür klopft, dass man das mit ein bisschen Bedacht macht, bevor die Fliesen dann auf den Boden springen. Man muss natürlich ernst bleiben, auch wenn die Kinder einem als Gedicht, hey, das geht ab. Wir feiern die ganze Nacht Vorsingen. Das war sehr, sehr schwer. Und meine zwei Knechte haben auch sich wirklich gesagt, sie haben jetzt gerade auf die Lippen gebissen, dass sie nicht laden müssen. Aber es passiert schon immer einiges Schönes. Seit etwa 60 Jahren sind die Pfadfinder schon in Lampertheim als Bischof Nikolaus verkleidet unterwegs. Und jetzt am Mittwoch auch wieder.