60 Jahre Musikkassette: Mixtape, Bandsalat & Bleistift-Rollern

Am 28. August 1963 stellt die Firma Phillips auf der Funkausstellung in Berlin eine Technologie vor, die die Musikwelt verändern und das Musikhören revolutionieren wird: die erste Musikkassette.

Ursprünglich als kompaktes Format für Diktate gedacht, erkennt die Musikindustrie damals schnell das Potential der Kassette als tragbares Musikmedium. In den 1970ern werden Kassettenrekorder erschwinglich und ermöglichen es, die Lieblingsmusik überallhin mitzunehmen. Musik kann von Schallplatte auf Kassette überspielt oder auch direkt aus dem Radio aufgenommen werden. Es werden Mixtapes mit den persönlichen Musikempfehlungen und Neuentdeckungen zusammengestellt und mit Freunden getauscht.

Mit Walkman und Ghettoblaster erreicht die Musikkassette in den 1980ern ihren Höhepunkt. Die Musikindustrie brummt, Alben und Singles werden in großer Stückzahl auf Kassette produziert. Erst in den 1990ern werden durch Verbreitung der CD Musikkassetten mehr und mehr vom Markt verdrängt. Mit dem Aufkommen digitaler Medien tritt die Kompaktkassette weiter in den Hintergrund, bleibt aber bis heute beliebt. Gerade in jüngster Zeit erlebt die Musikkassette ein kleines Revival, weil einige Künstler und Künstlerinnen ihre Musik wieder auf diesem analogen Medium veröffentlichen.

Wir feiern 60 Jahre Musikkassette, erinnern uns an unsere liebevoll zusammengestellten Mixtapes und werden nostalgisch, wenn wir daran denken, wie wir den Bandsalat mit Bleistift aufgewickelt haben.